Stadtteilschule Niendorf
Hamburg
BAUHERR
Schulbau Hamburg
BAUSUMME
18 Mio. €
BAUZEIT
2016–2018
TÄTIGKEIT
LP 0, LP 2 Kosten + Termine, LP 3 Kosten + Termine, LP 6, LP 7, LP 8, LP 9
GESAMTPLANUNG
medium architekten
www.medium-architekten.de
Um- und Ausbau der Stadtteilschule Niendorf zu einer 8‑zügigen Ganztagsschule mit Neubau einer Zwei-Feld-Sporthalle.
Die über Jahrzehnte gewachsene Struktur der Stadtteilschule Niendorf ließ eine klar ablesbare Ordnung von Gebäuden und Freiräumen vermissen. Stattdessen erfuhr der Besucher Unübersichtlichkeit und Zerstückelung des Außenraums, in dem Orientierung und etwa Pausenaufsicht kaum möglich waren. Wesentlich bei der Umgestaltung des Gebäudeensembles war die Schaffung einer klaren Ordnung. Da der Schule zur Realisierung des Erneuerungskonzepts keine Ausweichflächen zur Verfügung standen, mussten die Bauarbeiten bei laufendem Schulbetrieb durchgeführt werden. Um das Schulleben möglichst störungsfrei stattfinden lassen zu können und gleichzeitig auch die Baustelle nicht zu beeinträchtigen, wurde hierfür südlich der neuen Turnhalle eine temporäre „Container-Dorf-Schule“ errichtet. Im westlichen Areal des Grundstücks wurde der Sportbereich ebenfalls in einer ablesbaren „Sportspange“ gefasst.
ENTWURF
Die radikale Minimierung der Verkehrsfläche im Gebäude, ermöglicht es, der Schule, bei Einhaltung des Faktors 1,39 von NF zu NGF, eine Mehrfläche bei den Gemeinschaftsflächen auszuweisen. Eine wiederkehrende Abfolge von Klassenräumen mit jeweils einem Gruppenraum für die Binnendifferenzierung bildet die Ordnungsstruktur für das Klassengebäude. Jeweils zwei Klassen werden zu einem Kompartiment zusammengefasst. Der Erschließungsflur vor den Klassen wird minimale Durchgangsbreite reduziert, so dass dieser Bereich als Arbeits- bzw. Differenzierungszone für die Kinder genutzt werden kann. Auf Grund ihrer geringen Gebäudetiefe erlaubt die schmale Struktur sowohl eine zweiseitige natürliche Belichtung als auch eine natürliche Belüftung der Klassenräume.
Die Verteilerhalle, als große zusammenhängende Fläche, kann bei schlechtem Wetter als Pausenzone, aber auch flexibel für unterschiedlichste Veranstaltungen genutzt werden. Von hier aus erfolgt auch die Erschließung der Klassenräume. Über einen außenliegenden Umgang, der aus Wetterschutzgründen mit transparentem Dach ausgestattet ist, gelangt man in die „Jahrgangs-Häuser“. Ins Erdgeschoss direkt vom vorgelagerten Umgang, in das Obergeschoss über zwei außenliegende Fluchttreppen. Der östliche Teil des Neubaus umschließt einen Innenhof. Dieser wird als windgeschützter Außenraum gestaltet, der von der Schule für die Pausennutzung, aber auch für unterschiedliche Außenveranstaltungen genutzt werden kann.
Bildquelle: medium Architekten