BAUHERR
BLB Brandenburg
BAUSUMME
14 Mio. €
BAUZEIT
2015–2020
TÄTIGKEIT
LP 2 Kosten + Termine, LP 3 Kosten + Termine, LP 6, LP 7, LP 8, LP 9
GESAMTPLANUNG
medium architekten
Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf
Mit einem Erweiterungsbau wächst die Filmuniversität Babelsberg um eine Mensa sowie Büro‑, Seminar- und Studioräume. Der neue, dreigeschossige Solitär folgt auf der Ostseite dem Straßenverlauf der Marlene-Dietrich-Allee und setzt dessen Struktur auf diese Weise fort. Die vorgeschriebene Zäsur zwischen den beiden Gebäuden wird durch einen Hofraum gebildet, der von einer Brückenverbindung überspannt wird, die Alt- und Neubau miteinander verbindet.
Hinsichtlich seiner Nutzung und Materialität gliedert sich der Erweiterungsbau in zwei Teile. Das transparente Erdgeschoss mit seiner eingezogenen Fassade beherbergt die Mensa und Veranstaltungsflächen. Der geschlossene Obergeschoßaufbau bietet Platz für die hochschulinternen Nutzungen, Büro- und Seminarräume im stringent gegliederten ersten OG, Studios mit „Raum-in-Raum-Konstruktionen“ zur Schallisolation und Bewegungsräume im großzügigen zweiten und dritten OG. Als verbindendes Gestaltungselement des Ensembles fungiert in den Obergeschossen eine umlaufende, auf Lücke gestellte Industrie-U-Verglasung, die den optischen Bezug zum Altbau herstellt und somit die Zusammengehörigkeit der beiden Gebäude deutlich macht. Die hinter den U‑Gläsern zurückliegende thermische Fassade wird im Bürogeschoss als Glasfassade und im darüberliegenden Lehrgeschoss als Lochfassade mit verschiedenen Blechoberflächen ausgeführt. Zum Grünraum des Biotops entfällt die Blechverkleidung und wird durch eine Holzverkleidung ersetzt.
Konstruktion: Die auskragenden Obergeschosse, als Stahlbeton-Kubus, sind in eine umlaufende Stahl-Fachwerk-Konstruktion gefasst, die ihre Lasten über acht Stahlstützen im Erdgeschoß in die Gründung aus durchlaufender Bodenplatte und acht Einzelfundamenten weiterleitet. Die Fluchtröhre dient als geschlossenes Stahlbetonelement neben Decken und Wänden ebenfalls der Aussteifung.
Außenanlagen: Auf der Südseite bildet ein Hofraum, überspannt von einer Verbindungsbrücke, die logische Fortsetzung des Bestandsgebäudes. Hier wird die streifenförmige Gestaltung der Häuser 1 bis 5 übernommen und mit unterschiedlichen Materialien fortgeführt. Entlang des öffentlichen Gehwegs folgt man einem um eine Stufe erhöhten Holzplateau. Dieses bildet die Basis für den Erweiterungsbau und hebt diesen aus dem öffentlichen Raum der Straße. Rückseitig nehmen Materialien und Raumnutzung Bezug auf das angrenzende Biotop. Die Außenterrasse der Mensa zieht sich um das Erdgeschoss herum.